Kindertagesstätte Ermslebener Straße

"Paule Winzig" ist jetzt neuer Träger

Förderverein veranstaltet Fest anlässlich der Übergabe

Von unserer Redakteurin ELFI SCHURTZMANN

Aschersleben/MZ. Der "Förderverein Kindertagesstätten Paule Winzig" ist seit gestern Träger der ehemaligen städtischen Einrichtung in der Ermslebener Straße in Aschersleben. Bereits seit Oktober des vergangenen Jahres wird in der Einrichtung nach der Montessori-Methode gearbeitet. Im Landkreis gibt es derzeit kein vergleichbares reform-pädagogisches Angebot.

Zum Fest kamen viele Gäste, die mit den Kindern, den Erzieherinnen und den Eltern den Tag würdig begehen wollten. Dazu hatten die Kinder ein kleines Programm einstudiert, das sie mit Bravour aufführten und dafür reichlich Beifall ernteten. Der Tag sollte vor allem den Kindern gehören und so hielten sich die offiziellen Reden in Grenzen.

Oberbürgermeister Andreas Michelmann sprach den drei Erzieherinnen ein Kompliment für ihr Engagement aus. Denn die Einrichtung sollte aufgrund des drastischen Geburtenrückganges geschlossen werden. Leiterin Angelika Weferling und ihre Mitstreiterinnen Susann Brunn und Ilona Franke gaben nicht auf.

Sie kämpften um die Einrichtung, suchten nach Alternativen. "Alle drei haben in Magdeburg die Montessori-Pädagogik studiert und gesagt, wir wollen die Kindertagesstätte mit einem neuen Lehrangebot weiterführen", erinnert der Oberbürgermeister. Der Stadtrat ebnete dazu den Weg und stimmte dem Antrag des Fördervereins auf Übernahme zu (die MZ berichtete).

1986 wurde der Kindergarten des Institutes für Phytopathologie in der Ermslebener Straße eröffnet und ging dann 1991 in Trägerschaft der Stadt über. Dramatisch wurde die Situation um den Fortbestand erneut, als nur noch elf Kinder die Einrichtung besuchten.

Heute sind es schon wieder 23 Kinder, was ein sichtbares Zeichen dafür sei, dass das Angebot von den Eltern angenommen werde, so Michelmann, der bei dieser Gelegenheit darauf verweist, dass es in der Kreisstadt mit dem ökumenischen Kindergarten und der Melanchthonschule bereits ein vielfältiges Bildungs- und Erziehungsangebot gebe, das jetzt mit dem Montessori-Kindergarten ergänzt werde. Und vielleicht gibt es ja schon bald in Aschersleben auch eine Montessori-Schule, wünscht sich der Oberbürgermeister.

Getreu dem Montessori-Motto "Hilf mir, es selbst zu tun, zeig, wie es geht..." bedankte sich Leiterin Angelika Weferling bei all denen, die dem Förderverein den Weg ebneten. Denn zwischen der Stadt und dem Förderverein wurde auf Beschluss des Stadtrates ein Erbbaupachtvertrag über 20 Jahre abgeschlossen.

Am Tagesablauf im Kindergarten in der Ermslebener Sträße werde sich nichts ändern. Da werde es genauso Musik, Spiele, Turnen, Schlafzeiten und Zähneputzen geben, wie in den anderen Kindereinrichtungen auch. Nur die Rolle des Erziehers werde im Hintergrund stehen.


ZUR PERSON

Maria Montessori

Maria Montessori (geb. 3 1. August 1870, gest. 6. Mal 1952) war eine italienische Ärztin und Pädagogin. Sie war die Begründerin des modernen Unterrichts, der der individuellen Entwicklüng des Kindes Spielraum lässt. Sie bietet ein Material an, das Aufgaben enthält, die vom Kind selbständig gefunden und gelöst werden können. Zu den Hauptwerken, die Maria Montessori geschrieben hat, gehören unter anderem "Selbsttätige Erziehung im frühen Kindesalter", "Die Entdeckung des Kindes", "Grundlagen meiner Pädagogik" und "Das kreative Kind".


Download des Artikels als 150 dpi-Scan (57,4 kByte) aus der Mitteldeutsche Zeitung (Mit freundlicher Genehmigung der MZ)

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