Hartnäckig gegen die Partei-Linie

SPD-Politikerin Katrin Esche organisiert Volksbegehren für neue Kinderbetreuung

Katrin Esche sagt von sich, sie sei impulsiv, emotional, keineswegs nachtragend - und eine leidenschaftliche Sozialdemokratin. Sie kann organisieren, begeistern und hartnäckig sein. "Sehr zum Ärger meiner Partei."

Ohne Katrin Esche, die zierliche, blonde Frau aus Oschersleben, wäre das Volksbegehren zur Kinderbetreuung in Sachsen-Anhalt gestern vielleicht nicht gestartet worden. Die 36-Jährige ist Chefin der SPD-Fraktion im Stadtrat und Kreistags-Mitglied. Aber sie steht auch an der Spitze der Initiative für ein neues Kinderbetreuungsgesetz - ein Gesetz, an dem ihre Partei kein gutes Haar lässt.

Im vergangenen Jahr hatte die Initiative 300 000 Unterschriften gegen Kürzungen in der Kinderbetreuung gesammelt. Doch der Landtag blieb bei seinen Entscheidungen. Da hat sie überlegt, alles hinzuwerfen. "Aber mich zu Hause zu ärgern - das würde mich nicht befriedigen. Ich möchte was verändern. Und das geht nur über eine Volkspartei." Für Politikfrust hat sie wenig übrig. "Statt auf dem Sofa zu meckern, sollte man sich auf die Beihne stellen." Also macht die Mutter einer erwachsenen Tochter weiter - und sucht zum Ausgleich die Ruhe der Natur. Es ziehe sie bei ihren Spaziergängen zu "Schafen, Ziegen, Pferden", sagt sie. Daheim warten ein Schäferhund und eine Katze. Vertragen die sich? Katrin Esche: "So gut wie Reinhard Höppner und ich."

UTE ALBERSMANN

Download des Artikels als 150 dpi-Scan (26,7 kByte) aus der Mitteldeutsche Zeitung (Mit freundlicher Genehmigung der MZ)

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